Nun liegt das Wochenende der etwas anderen Art, in den Hessener Alpen, schon einige Tage zurück. Mit Sweety Blue Eyes habe ich mittlerweile eine Art Standleitung über Whatsapp.

eine Münchnerin verliebt in einen Hamburger…

Wir schreiben und schreiben, dazu kommen stundenlange Telefonate. Trotz das uns knapp 800 km trennen, kann ich mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal einem Mann so nah gewesen bin. Gepimpt mit kitschigen, Küsschen gebenden Smileys oder hüpfenden Herzen werden unsere gefühlten 2000 Nachrichten immer intensiver 🙂 Dieser Mann ist wirklich zu lieb um wahr zu sein! Und das Schöne… Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit.

Herzklopfen oder Vernunft?

Durch Herzklopfen bei jeder neuen Nachricht und bester Laune, gestehe ich mir ein, das ich wohl ein klitzekleines Verliebtheitsgefühl habe. Ich mag ihn und es ist schön und aufregend. Aber der Haken an der Sache ist nun mal nicht von der Hand zu weisen. HamburgEs ist nicht die Entfernung zwischen Hamburg und München die uns trennt, sondern die Spanne zwischen unseren Geburtsjahren. In der letzten Woche ist mein Goldstück zwar ein Jahr älter geworden, doch trennen uns immer noch eine unüberbrückbare Anzahl von mehr als 10 Lenzen. Gemein… Da treffe ich einen Mann, der sich die Mühe macht, meine Gefühle aus einem tiefen, schwarzen Loch hervor zu kramen, und dann hat das alles keine Zukunftsperspektive. Aber muss es eigentlich alles immer sinnvoll sein, oder eine Perspektive bieten?

Auf in die Hansestadt…

In unserem nächsten Telefonat planten wir unser Wiedersehen. Ich mag Hamburg, ich habe die Stadt durch Business-Trips bereits ein wenig kennenlernen können. Ein günstiger Flug war schnell gebucht und so machte ich mich eine Woche später auf den Weg zu Krabbenbrötchen und Fischkutter. Mit Handgepäck und aufgeregt wie ein Teenager, verließ ich die Maschine. Wie würde unser Wiedersehen wohl ausfallen? Sind wir uns nach zwei Wochen, unendlichen Nachrichten und Telefonaten immer noch sympathisch oder war das alles nur Einbildung?

Was folgte übertraf meine kühnsten Erwartungen… Man kennt ja die typischen Wiedersehensszenen der Chick-Flicks- und Herzschmerz-Movies. Den Satz „Sowas gibt’s nur im Film“, kann ich nun verneinen. Denn für mich wurde so eine filmreife Szene in Hamburg zur Realität. Sweety Blue Eyes entdeckte mich sofort, kam auf mich zu, nahm mich in den Arm, hob mich hoch und wirbelte mich im Kreis herum. Danach gab er mir einen langen Kuss und strahlte mich an. Perfekt, besser, perfekter. Wow, bei so einem Start konnte das Wochenende ja nur traumhaft werden. Und genau so war es…

Wer hat an der Uhr gedreht?

Eigentlich ist ein Wochenende recht lang, dieses nicht! Nach meiner Ankunft und der überschwänglichen Begrüßung wurde ich gleich zum Essen ins Indochine eingeladen, ein tolles Restaurant mit Bar direkt an der Elbe und Blick auf den Hafen. Ein traumhafter Abend. Am Samstag waren wir ausgiebig an der Binnenalster frühstücken und danach shoppen – er hatte sich extra auf http://www.outletsuche.com ein paar Adressen herausgesucht… Mein 23-jähriger Smarty erschlich sich Pluspunkte. Denn er shoppt genau so gern wie es allgemein den Frauen nachgesagt wird. Wir hatten jede Menge Spass, gepaart mit kleinen Küssen und einem sehr liebevollen Umgang. Mir wurde bewusst, das es das war, was ich die letzten Jahre vermisst habe. Ich fragte mich warum ich eigentlich so lang mit meinem Ex-Freund zusammen war. Kleinigkeiten wie z.B. am Ankunftsabend, das er wie selbstverständlich mein Gepäck nahm, war mir bisher neu. Gab es also doch noch vernünftige Männer? Scheinbar, und ich hatte ihn gefunden, zumindest für einen Augenblick 

Fanmeile und Hafenblick

Nach der ausgiebigen Shopping-Tour machten wir uns auf zu den Landungsbrücken und aßen eine Kleinigkeit. Dann mussten wir auch schon eilen. Das Deutschland-Spiel begann und wir schauten mit tausenden von Fans beim Public Viewing wie sich Deutschland mal wieder blamierte, trotz anschließendem Sieg. Danach ging es feucht-fröhlich weiter auf die berühmte Reeperbahn. 4 Stunden, einige Getränke und lustige Bekanntschaften später, sagte mein Smarty zu mir: „Und jetzt ist es an der Zeit Dir mein ganz persönliches Highlight zu zeigen…“.

Unverständnis im Gesicht

Huch?!?!…. Er zog mich mit nach draußen und wir gingen Richtung Hafen. Vor einem riesigen Gebäude blieb er stehen. Das war ein Hotel!!!! Was hatte er mit mir vor? Es war ein modernes Gebäude, 4-Sterne-Standard. Auf meine Fragen antwortete er nur mit: „Lass Dich überraschen und vertrau mir.“ Etwas mulmig fuhr ich mit ihm in den zwanzigsten!!! Stock. Die Tür öffnete sich und ich erblickte…. eine angesagte Bar mit rythmischer House Musik und einem gigantischen Blick über den komplett beleuchteten Hafen. Spätestens jetzt schwappten meine Gefühle über und mein Herz wurde warm. Wir tranken einen Absacker, genossen den Wahnsinns Ausblick, hielten Händchen und gaben uns ab und zu einen Kuss… Ich war glücklich!

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Am nächsten Tag nahte der Abschied. Ein unangenehmes Gefühl. Und auch hier erlebte ich wieder eine Romantic-Scene wie im oscarprämierten Hollywood-Streifen. Mein Goldstück wollte mich gar nicht mehr los- und gehenlassen. Dennoch musste es irgendwann sein.
Mit einem leichten Schimmer im Auge verabschiedeten wir uns voneinander, ohne darüber zusprechen ob wir uns noch einmal wiedersehen werden. Im Flieger ließ ich das Wochenende Revue passieren. Und auch wenn ich meinen liebevollen Sweety Blue Eyes nicht mehr wiedersehen werde, war es eine sehr schöne und erkenntnisreiche Zeit, und mir ist einiges klar geworden:
Nämlich, das ich viel zu lange mein Leben mit den falschen Typen verbracht habe, und trotzdem noch in der Lage bin Gefühle zu entwickeln.

Und sollte ich Sweety Blue Eyes noch einmal treffen, werde ich genießen!
Obwohl ich genau weiß, das irgendwann die Perspektivlosigkeit vor mir stehen wird, um dem ganzen ein Ende zu setzen.

Lesen Sie hier die anderen Teile des 4-teiligen Blogs:

Teil 1: Herzklopfen und Après-Ski-Feeling in den Hessener Alpen

Teil 2: Herzklopfen und Après-Ski-Feeling in den Hessener Alpen

Teil 3: Herzklopfen und Après-Ski-Feeling in den Hessener Alpen

Teil 4: Herzklopfen – Teil 4: Eine Münchnerin in Hamburg, verliebt und um viele Erkenntnisse reicher

Über den Autor

Mitte 30, attraktiv, erfolgreich mit einem tollen Freund an meiner Seite, genoss ich bisher mein Leben in der Münchner Szene. Nach vier Jahren, so glaubte ich, war es an der Zeit mit unserer Partnerschaft zur nächsten Ebene überzugehen. So stellte ich, trotz konservativer Einstellung, die Frage aller Fragen. Und erhielt... Keine Antwort! Warum also weiter Zeit verplempern? Ich zog meine Konsequenz und stürzte mich kopfüber in mein neues Leben. Eine kleinere Stadt, bekannte Gesichter und weniger Oberflächlichkeit, das wünschte ich mir nach den Jahren in Downtown München. Somit machte ich mich Ende 2011 auf den Weg zurück in meine Heimatstadt. Fern der Schicki-Micki Gesellschaft, aber dennoch nah genug um immer noch dabei zu sein. Leider stellte ich ziemlich schnell fest, dass die Idylle der Stadt, die Freundlichkeit und die Männer auch hier eine enorme Wandlung durchlebt haben. Liegt die Oberflächlichkeit also vielleicht gar nicht an der Großstadt? Auf der Suche nach Antworten und wie ich mein Projekt „Back to the Roots“ in Münchens Umgebung meistern werde, und natürlich die Frage, wie viele Frösche ich bis zu meinem Traummann noch küssen muss... möchte ich hier gern mit Euch teilen.

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