Kaffeetratsch unter Frauen am Nachmittag kann auch machmal über Schuhe und Outfits hinausgehen.
Frauen sollten tun was Frauen tun müssen – und in meinem Fall ist es einfach ab und zu mal mit drei meiner besten und teilweise auch längsten Freundinnen mich nach der Arbeit zu einem gepflegten Tratsch unter Frauen zu verabreden.
Diese Treffen haben mittlerweile bereits Pflicht- und Kultstatus – und in meinem Terminkalender schreibe ich mittlerweile auch nicht mehr Kaffeetrinken sondern Stammtisch rein. Meistens geht es über die „üblichen“ Frauenthemen: Schuhe, Outfits und Männer – und streift dann immer noch das Singleleben von mir und einer anderen Freundin da die anderen beiden Mädels jeweils glücklich im Beziehungshafen angelegt haben – und es gerade für die beiden immer wieder interessant, was wir Singles so alles da „draussen“ in München erleben.
Diesmal sind wir allerdings irgendwie anders in die Themen reingekommen – denn wir waren bereits nach kurzer Zeit beim Phänomen wie wohl viele (Single-)Mädels in München sich all die Schuhe, Taschen, Kleider und Partys leisten können. Ich weiß ja dass es wirklich viele Frauen gibt die deswegen in die Kultdisco P1 gehen weil es da keinen Eintritt kostet und sie wirklich Abend für Abend nach Sponsoren für Getränke Ausschau halten. Dass es dann zu einem Leistungsausgleich kommen kann, indem der Sponsor dann für seine Leistung einen Gegenwert haben will, ist grundsätzlich möglich – aber nur weil sich diese Frauen ein paar – zugegeben südteure Voda-Mischgetränke im P1 ausgeben lassen, kann die Sammlung von Manolo Blahnik noch nicht gerechtfertigt werden.
Da muss also mehr sein… – und in den weiteren Gesprächen erzählte uns eine der zwei in Beziehung befindlichen Frauen, wie sie damals als Single sich wirklich überlegte als Escort in München sich ein wenig Geld „nebenbei“ dazu zu verdienen. Mir stand zunächst die Kinnlade offen und gleichzeitig lauschte ich ganz aufmerksam – und sie erzählte eine RTL2 Geschichte vom Feinsten, von der schmerzhaften und vorallem sehr teuren Trennung Ihres Ex-Ex – von der kahlen neuen Wohnung, von Ihrem mikrigen Gehalt, von Ihrem Wunsch nach Einrichtung, Urlaube, Auto, Luxus etc.
Wenn sie zeitlich abends ein wenig flexibler gewesen wäre, was wegen ihres Jobs aber leider nicht möglich war, hätte sie als Escort in München bei einer Agentur anfangen können – so aber fand sie einen Nebenjob in einem Solarium mit festen Dienstplänen und Ihre Überlegungen Ihren Körper zu verkaufen legte sie ad-acta. Schlußendlich vermutlich das Beste – denn ich bin der Meinung: wer einmal vom süßen Nektar des schnellen Geldes für eine schnelle Nummer gekostet hat – und Hemmungen und Ekel überwunden hat, wird dies sicherlich lange Zeit machen – vielleicht sogar irgendwann hauptberuflich – und Single bleiben – allerdings eine tolle Manolo Blahnik Sammlung sein Eigen nennen können.