Der Münchner Ratskeller gilt als offizielle Faschingshochburg in München – und somit natürlich auch für alle Singles wie mich als Anlaufstation um dem feucht-fröhlichen Treiben auf dem Marienplatz einen Anschluß zu geben.

Dieses Jahr war ich aber nicht vorher auf dem Marienplatz sondern musste unbedingt noch ein paar Bögen in den frischen Schnee in Kitzbühel ziehen, und somit schickten wir einen „Vorboten“ in den Ratskeller der uns die Eintrittskarten sichern sollte damit wir gegen 19:00 Uhr dann dazustoßen können und den Faschingsendspurt und somit den Rosenmontag in München feiern konnten.

fasching-in-münchenGegen 15:00 Uhr kam der Anruf unseres Spezl´s, dass der Ratskeller eine neue Regelung hat und nun keine Einlassbänder mehr vorab verkauft… Wieso? Warum? Keiner wusste darauf eine Antwort – aber mir war somit klar dass wir nun in Kitzbühel aufbrechen mussten, da ich ja unbedingt in den Ratskeller „musste“ hatte mir doch bereits am Vormittag Sandra per SMS geschrieben dass sie und zwei Freundinnen auch im Ratskeller sind und auf mich bzw. uns warten…

Gesagt – Getan – Ski ins Auto, rauf auf die Straße über den Irschenberg gestaut, kurz nach Hause, hinein in mein Piraten-Outfit und rein ins Vergnügen…

Äh… Vergnügen?

Die Party im Münchner Ratskeller wurde ja auf den diversen Einladungen und auf der Internetseite vom Ratskeller für 18:00 Uhr avisiert – wir waren um 18:03 Uhr vor dem Ratskeller… – und durften nicht rein! Eine Menschenschlange wie zu besten DDR-Bananen-Zeiten bildete sich sowohl am Haupt – wie auch am Nebeneingang bei der Weinstube. Es waren mit und gerne ca. 150 Personen vor uns in der langen Schlange… – die Stimmung war gut, und somit reihten wir uns in die Schlange ein. Vor mir war Miriam eine Meerjungfrau und Ihre Freundin Sabine als Polizistin – und so ratschten wir beim anstehen miteinander und hatten schon eine Menge Spass. Gleichzeitig erwärmten wir uns am glücklicherweise vom Skifahren noch gut gefüllten Flachmann meines Spezls und dennoch kippte nach 45 Minuten in der Kälte anstehen die Stimmung zusehens.

45 Minuten bei Minus 4 Grad

Miriam und Sabine waren mit Ihren Kostümen die mehr ein Hauch von Nichts darstellten, wo noch ein Mantel drübergezogen waren, der Temperatur nicht gewachsen und fröstelten… – und mit jedem Zitterer wurde natürlich die Laune schlechter… Als wir endlich ca. 5 Meter von der Tür weg waren kam plötzlich das Gerücht von vorne, dass KEINER MEHR REIN DARF!

18:50 – kein Einlass mehr!

Das Gerücht wurde sehr schnell Realität… – also bzw. es wurde nichts gesagt, nur demonstrativ wurde die Eingangtür zugemacht und hinter der Tür gestikulierte ein Security wild mit den Händen. Miriam und Sabine schauten uns ungläubig an – fast eine Stunden frieren umsonst? Und mit einem Anfall von Flüchen und „Das haben wir nicht nötig“ verabschiedeten sie sich von uns und verließen die Menschenschlange vor dem Hintereingang des Ratskellers in Richtung Andechser am Dom.

Was nun?

Mein Spezl hatte zum Glück noch ne zündende Idee und zog seinen letzten Joker – irgendwie nach unendlich vielen Telefonaten mit Gott, dem Papst (…der war da schon zurückgetreten… – kleiner Scherz), und irgendwelchen Einflussreichen Menschen aus den Münchner Untiefen kamen wir dann über einen Spezial-Eingang doch noch in den Münchner Ratskeller…

…Wahnsinn!

Den Sinn und Zweck des Ganzen konnten wir nicht nachvollziehen… – drinnen war es zu diesem Zeitpunkt – es war 19:00 Uhr – gut gefüllt – nicht zu voll, nicht zu leer, aber es war sicherlich noch ausreichend Platz um die gesamte Schlange inder wir vor dem Hintereingang standen, aufzunehmen…

Modell „Wiesn“ wäre besser gewesen

Wieso man nicht die Einlaßbänder vorab abholen konnte erschließt sich mir auch heute noch nicht – ich persönlich hätte hier den Vorverkauf der Bänder sogar forciert – damit entspannt sich die Lage an der Kasse vor Ort. Gäste mit Einlaßbändern – welches bis 19:00 Uhr gegolten hätten – hätte ich über einen eigenen Eingang in den Ratskeller zu München reingelassen, direkt an eine Garderobe geleitet und die Lage wäre entspannt gewesen. Für diejenigen ohne Einlaßbänder hätte ich ein Absperrgitter aufgestellt und dann aus der Menge gepickt – wie gesagt – Modell „Wiesn“ – zigfach erprobt und sicherlich für große Menschenmassen tauglich!

Ich denke das Problem vor der Tür mit der langen Wartezeit bei Minustemperaturen war „hausgemacht“ – keiner hatte einen Überblick und die Security war absolut unerfahren – ich musste total lachen als ich den Blog von Sophie heute morgen gelesen hatte – ihr gings wie uns auch mit dieser Kindergarten-Security,  denn die verfielen schon in hektische Panik wenn einer auf den unzähligen Gängen im Ratskeller kurz stehenblieb, vielleicht um auf seinen Spezl zu warten oder kurz mit einer Schönheit die einem entgegenkam ein wenig anzubandeln – hätte die gleiche Security im gleicher Akribie draussen vor der Tür Ihren Job gemacht wären die Leute nicht nach einer Stunde Wartezeit bei Minustemperaturen gefrustet ohne Einlaß geblieben… Schade.

irgendwann wurde es mir doch noch warm…

Innen war es dann so wie erwartet – ausgelassen feierten Cowboys, Indianer, Krankenschwestern und Nonnen mit Mönchen, Polizisten und Clowns. An den verschiedenen Bars wurde es wirklich heiß – und dies lag nicht nur an den Getränken sondern auch an den Gesprächsinhalten der feier- und flirtwütigen Gäste. Irgendwann zur fortgerückter Stunde fand ich dann auch Sandra, die mich zwar mit SMS während des ganzen Abends bombadierte, aber unauffindbar war und wir verbrachten einen wirklich feucht-fröhlichen Abend mit Ihr und ihren Freundinnen… Sie hatte sich gerade erst von Ihrem Lebens-Kurzzeit-Abschnitts-Gefährten getrennt und genoß es anscheinend in vollen Zügen dass sie als Krankenschwester mit ihren roten Overknee-Highheel-Stiefeln und Ihrem extrem kurzen und tief ausgeschnittenen Schwesternkittel die Blicke meiner „Mitstreiter“ im Duzend einheimste – vielleicht hatte ihr dass ja auch ihr Therapeut empfohlen, mich störte es nicht – im Gegenteil – ich unterhielt mich ja mit ihr und somit war ich der vielbewunderte King im Löwenkäfig

„ROAR“ 😉

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