Berlin, 3 Grad, Wolken verhangen, die Laune getrübt… steige ich am Freitag Nachmittag aus dem Flieger, der mich von München nach Berlin gebracht hat. Heute Abend war es also soweit, ich war geladener VIP-Gast zwischen unzähligen, mir leider unbekannten Soap Stars, und gespannt wie ein Flitzebogen was mich dort erwarten wird. Eine Seifenoper in meinem Real Life – ohne vorher das Drehbuch gelesen zu haben.

Vorbereitung ist alles

Der Weg zum Hotel war eine Tortur, mit Koffer und immer noch leicht lädiertem Fuß, machte U-Bahn fahren wirklich keinen Spaß. Erst recht nicht, wenn mehrere Hauptstrecken durch Baustellen gesperrt waren. Noch genervter als bei meiner Ankunft, checkte ich endlich in meinem Hotel ein, und durfte mich dann auch schon wieder beeilen. Treffpunkt war bereits um 18 Uhr vor dem Kosmos in Berlin. Also schnell geduscht, zwischendurch schon mal eine Schmerztablette für den Fuß eingeworfen, Haare hochgesteckt, den Schminkpinsel geschwungen und ins Kleidchen gehüpft. Dann folgte meine größte Herausforderung: Nach 10 Wochen das erste Mal wieder High Heels an meinem noch schmerzendem Fuß! Oh je, das war wirklich nicht leicht, die zweite Schmerztablette folgte zugleich und mit wackeligen Schritten machte ich mich auf den Weg zum Taxi. Ich muss ausgesehen haben wie eine Landpomeranze, die das erste Mal in hohen Schuhen unterwegs war. Peinlich, aber da musste ich jetzt durch…

Stars und Sternchen

Nun stand ich also vor dem Kosmos und war ein wenig enttäuscht. Kein roter Teppich, sondern ein lilafarbener führte an der wartenden Menge vorbei um elegant ins Foyer zu gelangen (was man in meinem Fall wohl eher als staksen bezeichnen würde). Okay, nachdem ich mein schwarzes VIP Bändchen erhalten, und meine bekannten Mitstreiter begrüßt hatte, machten wir uns auf den Weg über den Pseudo-Roten-Teppich. Von da an gestehe ich, ließ ich mich von der Euphorie der Anderen mitreißen. Die Location war edel mit unterschiedlichen Bars, gedämpftes Licht und viele Gesichter um mich herum, die mir doch bekannt vor kamen.

Spätestens als Mutter Beimer mit ihrem Sohn Klausi, also Marie-Luise Marjan und Moritz A. Sachs neben mir standen, bemerkte ich, dass auch ich mich im Promi-Fieber befand. Nach zwei schnellen Hugos an der Bar suchten wir unsere Sitzplätze mit Blick zur Bühne. Ein kurzer Smalltalk mit Tanja Wenzel, alias Isabell Brandner aus Verbotene Liebe, die direkt vor mir saß, und schon ging die Verleihung mit Steven Gätjen als Moderator los. Die Laudatoren waren erfrischend, die Zuschauer locker. Eine tolle Erfahrung die Darsteller mal in einem ganz anderen Licht sehen zu können. Z. B. Wolfram Grandezka, der den Fiesling  Ansgar von Lahnstein in der Verbotenen Liebe spielt, lachend, scherzend, unheimlich sympathisch und auch noch Gewinner der Kategorie Bester Schauspieler. Ganz ehrlich, hätte ich die Möglichkeit gehabt mit ihm in Kontakt zu treten, ich hätte es getan 😉 Leider habe ich ihn nach der Verleihung nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dafür aber Marie-Luise Marjan, die den Ehrenpreis erhielt, und ihren „Sohn“ Klausi. Scherzend machte ich Fotos mit den Beiden und musste zugeben, dass Moritz mich sehr wohl interessiert hätte… Wenn ich nicht von der Existenz seiner Freundin in Kenntnis gewesen wäre. Dieser „kleine Junge“ war nämlich plötzlich erwachsen geworden und hatte eine charmante Ausstrahlung, die ich im TV niemals wahrgenommen hatte.

The party goes on

Nachdem ich auch mit dem Gewinner der Kategorie Sexiest Man, Frederic Heidorn ein wenig gesmalltalkt hatte, begaben wir uns in die Party Area. Es wurde eine perfekte Feier, ausgelassen wurde getanzt und wir knüpften untereinander neue Kontakte. Mein Highlight des Abends war ein netter Flirtpartner an meiner Seite. Die Stimmung wurde immer besser. Er, Mitarbeiter in einem Hamburger Verlag, flirtete was das Zeug hielt. Eigentlich war er nicht mein Typ, aber der Charmeur versüßte mir auf angenehme Art und Weise den Abend. Wir tauschten unsere Kontaktdaten aus und ich sollte ihn unbedingt in Hamburg besuchen kommen. Schauen wir mal, vielleicht keine schlechte Idee, denn mein Faible für den Norden schien sich ja immer mehr herauszukristallisieren 😉

Es war ein grandioser Abend. So gar nicht Seifenoper–Like – nein, denn hier tobte mein Real Life und ein positiver Nebeneffekt war, das sogar mein angeknackstes Selbstbewusstsein an diesem Abend mal wieder ordentlich aufpoliert wurde.

In diesem Sinne – Danke an die German Soap Awards – ein Big Like… Denn meine Single-Krise kann ich nun definitiv als beendet ansehen 😉

Über den Autor

Mitte 30, attraktiv, erfolgreich mit einem tollen Freund an meiner Seite, genoss ich bisher mein Leben in der Münchner Szene. Nach vier Jahren, so glaubte ich, war es an der Zeit mit unserer Partnerschaft zur nächsten Ebene überzugehen. So stellte ich, trotz konservativer Einstellung, die Frage aller Fragen. Und erhielt... Keine Antwort! Warum also weiter Zeit verplempern? Ich zog meine Konsequenz und stürzte mich kopfüber in mein neues Leben. Eine kleinere Stadt, bekannte Gesichter und weniger Oberflächlichkeit, das wünschte ich mir nach den Jahren in Downtown München. Somit machte ich mich Ende 2011 auf den Weg zurück in meine Heimatstadt. Fern der Schicki-Micki Gesellschaft, aber dennoch nah genug um immer noch dabei zu sein. Leider stellte ich ziemlich schnell fest, dass die Idylle der Stadt, die Freundlichkeit und die Männer auch hier eine enorme Wandlung durchlebt haben. Liegt die Oberflächlichkeit also vielleicht gar nicht an der Großstadt? Auf der Suche nach Antworten und wie ich mein Projekt „Back to the Roots“ in Münchens Umgebung meistern werde, und natürlich die Frage, wie viele Frösche ich bis zu meinem Traummann noch küssen muss... möchte ich hier gern mit Euch teilen.

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