Also die Liebe zu den Bergen im Allgemeinen und Kitzbühel im Besonderen habe ich ja nicht erst einmal kundgetan. Auch am letzten Wochenende war es wieder soweit – ich musste raus aus dem hektischen Public-Viewing-München und rein in die ruhige Bergwelt rund um den wilden Kaiser.
Der Wunsch mal wieder ein Wochenende in Kitzbühel zu verbringen wuchs schon während der Woche immer stärker und als ich am Freitag dann um 16:00 Uhr bei einem Kunden raus bin um eigentlich „nur“ nach Hause zu kommen, kam ich mir vor wie ein Hamster im Rad der auf seinem Heimweg ständig aufpassen musste nicht von den anderen Verkehrsteilnehmern verschluckt zu werden… Jeder wollte pünktlich um 18 Uhr das Viertelfinale Deutschland-Frankreich sehen und jeder wollte seine Pläne durchsetzen – mit allem was er hat – und so wurde der Heimweg eher ein Survival-Training getarnt als Hindernislauf.
Meistens wächst so ein Verlangen über die Woche – und bei mir war es so dass ich bereits Anfang der Woche mir überlegt hatte, dass ich zum Wandern meine alten Wanderschuhe nicht mehr zeitgemäß sind – einfach zu schwer und das Material war auch nicht so atmungsaktiv für den Sommer wie ich das von Turnschuhen kenne… Appropo Turnschuhe – ein absolutes No-Go sind Turnschuhe am Berg! Das geht gar nicht – damit disqalifiziere ich mich nicht nur schon von Weitem als Tourist sondern laufe auch im wahrsten Sinne in Gefahren – denn die Trittfestigkeit und Steifigkeit eines Wanderschuhs ist mit dem eines Turnschuhs absolut nicht vergleichbar.
Ich war so froh dass ich mir bereits Anfang der Woche neue Wanderschuhe, oder heißen die nun Hiking-Boots(?), im Internet bei der Ketterbude gekauft hatte und mein DHL-Fahrer war auch so nett diese Wanderschuhe auch termingerecht bei der Nachbarin abzugeben – und so bin ich am Samstag in der Früh bereits um drei Uhr ins Auto gestiegen, war um 5 Uhr bereits in Kitzbühel – eigentlich viel zu früh, aber so ein Sonnenaufgang in Kitzbühel entschädigt einen für das frühe Aufstehen vollends!
Nach nem ausgiebigen Frühstück bin ich dann zunächst die Streif hinaufgelaufen – echt beeindruckend – kaum zu glauben dass die Skirennfahrer sich da im Winter runterstürzen. An den Schlüsselpassagen wurden Multi-Media-Screens aufgestellt damit man sich einen Eindruck holen kann wie das im Winter unter Rennbedingungen aussieht. Spätestens am Nachmittag war ich dann von der Münchner Hektik total entschleunigt – so entschleunigt dass ich meinen Abend auf ner Hütte verbrachte und erst am Sonntag nachmittag wieder vom Berg runterkam um nach nem kurzen Hupfer in den Schwarzsee und dem für Kitzbühel typischen Abendessen auf Rosis Sonnbergstubn wieder den Heimweg nach München anzutreten… Wiederwillig – aber es hilft ja nix…