Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Zugegeben. Wir Frauen bevorzugen erfolgreiche Männer. Instinktiv wird folgendes Programm aktiv: Der Mann kann mich und meine Brut gut versorgen. Es ist ein ganz natürliches Spiel beim ersten Kennenlernen:  Der Mann zieht seine Show um zu imponieren. Die Frau soll beeindruckt sein.
Männer lieben es von Frauen bewundert zu werden. Also wird beim ersten Kennenlernen das volle Programm geliefert. In den schönsten Farben werden die Best-Of Geschichten erzählt. Und das Weibchen kommentiert mit bewundernden „Ahh!“ „Wow…!“ „Toll!“ – Lauten. Zunächst dem Mann das Gefühl geben er sei der König. So die Spielregel.
Es ist nichts dagegen einzuwenden sich zu Beginn ins beste Licht zu rücken. Doch Vorsicht!
Bitte nicht übertreiben.

Location:

Münchner Traditionsgaststätte

Bunter Abend – buntes Publikum. Wieder ein Abend an dem sich die werdenden Sternchen um die Klatsch-Reporter scharten. Mit meinen Mädels auf der Tanzfläche – aha… der erste Blickkontakt. Er, groß, dunkelhaarig, aufgestylt – ein Münchner Sunnyboy. Heute kein Interesse! Bin mit tanzen beschäftigt. Leider ist dieses Signal nicht angekommen. Plötzlich drückte er mir ein Glas Aperol-Spritz in die Hand. Er führte mich zu einem Tisch um „in Ruhe“ mit mir zu quatschen…Was dann folgte war ein zwei-stündiger Monolog über seine „Heldentaten“: Reisen, Autos, berufliche Erfolge ect. Nicht eine Frage die an mich gerichtet war. Und weil ich das Spiel brav gelernt habe kommentierte ich stupide jede Anekdote mit: „AAHHH!“ „Echt?!“ „Wahnsinn!“ und betäubte mich mit Aperol-Spritz. Ich flüchtete dann mit einer feigen Ausrede und verlies die Party. Warum ich so lange geblieben bin? Weil ich KEINE CHANCE hatte vorher zu entkommen! Mister Sunnyboy hat mich ohne Punkt und Komma zugetextet…
Folge des Abends: er war völlig begeistert von mir  (obwohl oder gerade weil ich „nichts“ gesagt habe?!) und ich war völlig unbeeindruckt – mehr noch…erschlagen trifft es besser.

Lession to learn: Männer: Wenn Ihr eine Frau beeindrucken wollt, gebt auch Ihr das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Frauen: Wenn Ihr kein Interesse habt, dann zeigt das DEUTLICH! Männer verstehen unsere Sprache nicht so gut 😉

Über den Autor

weiblich, knapp über 30, Eliteuniversität, selbstständig, Gelegenheitsmodel, bodenständig, so könnte auch ein Roman anfangen, denn die Voraussetzungen waren eigentlich exzellent als ich vor etwa einem Jahr als zuversichtlicher Single nach München gezogen bin. München gilt deutschlandweit als Hauptstadt der Singles. Liebling der (Schein-)Reichen und Schönen. Bekannt für oberflächliche „Bussi-Bussi“ Begegnungen und unverbindliche Flirts. Trotz meiner Vorkenntnisse die Münchner Szenegesellschaft betreffend, dachte ich: So schwer kann es ja nicht sein in Deutschlands Singlehauptstadt einen charmanten Mann kennenzulernen. Mein Fazit nach einem Jahr: da habe ich mich schwer getäuscht. Und wurde getäuscht. Vom schönen Schein und schönen Worten. Man(n) mag mir Naivität vorwerfen. Doch es ist schlichtweg mangelnde Erfahrung in der Welt der Szene-Singles in München. Gestattet mir etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern: Über die fruchtlosen Balz-Rituale und das Show-Gehabe in Münchens In-Locations und was mir in der Weltstadt mit Herz noch so alles passiert.

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